Preis: 22,00€ [D, Hardcover]
Seitenanzahl: 288 Seiten
Meine Wertung: 4/5
Verlag: EMF-Verlag
erschienen am: 5.2.2019
ISBN: 978-3-96093-205-5

Warum dieses Buch?

Seit etwas mehr als 2 Jahren ernähren mein Partner und ich uns vegan. Und… naja,… wir mögen Essen 😉
Ich koche meist eher kreativ und halte mich nicht an Rezepte, aber als Anregung finde ich Kochbücher super und ich liebe es, ein schönes Kochbuch durchzublättern und mich inspirieren zu lassen. Als das Werk der bekannten Youtuber endlich auf Deutsch erhältlich war, musste ich es natürlich sofort haben.

Der erste Blick – Gestaltung und Stil

Das Buch ist ziemlich groß, sehr stabil und sieht schon von außen super aus. So was ist mir bei Kochbüchern wichtig, denn ein langweiliges Buch hole ich gar nicht erst aus dem Regal. Es wirkt auch, als könnte es kleinere Küchenunfälle schadlos überstehen, die Seiten sind aus festem Papier, das man auch vorsichtig mit dem feuchten Lappen abwischen kann, sollte mal was drauf tropfen. Schlägt man es auf, bleibt es offen liegen und das sogar ohne Hilfsmittel. Ein großer Pluspunkt!

Zu jedem Rezept gibt es Bilder, die eine ganze Seite einnehmen, Zutatenlisten sind gut erkennbar und es steht immer dabei, wie viele Portionen rauskommen sollen.

In der Einleitung stellen die Autoren sich und ihr Buch kurz vor, gehen auf benötigte Kochutensilien und Empfehlungen für den Vorratsschrank ein. Besonders gefällt mir der kurze „Party Plan“, in dem Gerichte zusammen gezeigt werden, die sich gut ergänzen. Wenn man nicht so viel Erfahrung damit hat für (viele) Gäste zu kochen, kann man sich hier schnell Anregungen holen.

Die 140 Rezepte sind sehr vielseitig, es kommen z.B. mediterrane, asiatische und natürlich britische Einflüsse zur Geltung. Da sollte für jeden Geschmack was dabei sein!

Am häufigsten finden sich Hauptgerichte, es gibt aber auch je ein Kapitel für Desserts (auch Kuchen sind dabei), Cocktails und Frühstück.

Am Ende gibt es noch eine kurze Erklärung zur veganen Ernährung, die auch eine Nährstoffübersicht enthält.

Schon beim Durchblättern auf der Suche nach Rezepten zum Probekochen, fiel mir auf, dass fast alles meinen Geschmack trifft und ich es probieren will, weshalb mein Exemplar jetzt mit bunten Haftnotizen voll geklebt ist 🙂

Schon vorm Praxistext kann ich sagen, dass dieses Kochbuch gut durchdacht und super strukturiert ist und jedem eine große Hilfe sein wird, der veganes Kochen mal ausprobieren will.

Praxistest und Meinung

Rezepte zum Probieren habe ich wie gesagt schnell gefunden. Alles sieht so lecker aus! Und das ist es auch! Ich habe mich bei allen Versuchen erst einmal so genau wie möglich an die Angaben gehalten und war direkt begeistert. Natürlich habe ich hin und wieder nachgewürzt wir essen z.B. gerne etwas schärfer. Aber generell fand ich alle Gerichte auch ohne Nachwürzen super lecker.

Ausprobiert haben wir bisher: Guaccaroni (Ja, das sind Nudeln mit sowas Ähnlichem wie Guacamole! *sabber*), knusprigen Tofu mit Zwiebelreis, einen Nudel-Gemüse-Auflauf, roten Ratatouille-Risotto (mein Favorit!), Spaghetti Bolognese, den sogenannten „Giga-Burrito“, eine „Southwest“-Bowl, und ein wahnsinnig gutes Chili.

Ganz schön viel, dafür dass ich eigentlich nicht nach Rezept koche!

Wie gesagt war jedes einzelne Gericht lecker und mir gefiel auch die Zutatenauswahl sehr gut: ein paar Besonderheiten, aber vor allem „normale“ Lebensmittel die man oft zu Hause hat oder einfach besorgen kann. Gelegentlich war ich nur mit den Mengenangaben nicht einverstanden (320g Nudeln für 4-6 Personen sind bestimmt vernünftig, aber bei den Personen, die ich so kenne, nicht realistisch 😀 ), aber das war kein Problem, weil ich die Mengen gut anpassen konnte

 

Warum dann aber 4 Sterne und nicht 5?

Nun das hat zwei Gründe, die beide meine persönlichen Vorlieben betreffen:

Erstens fehlen mir Angaben zu Zubereitungszeit oder Aufwand. Ich setze mich nicht einen Tag vorher hin und lese das Rezept gründlich durch. Was ich brauche, ist ein Rezept, mit dem ich einfach loslegen kann, einen Schritt nach dem anderen erledige und mich bis zum Ende durch koche. Ein paar mal ist es also passiert, dass ich viel länger gebraucht habe, als erwartet weil zB das Gemüse erst noch im Backofen gegart werden musste oder etwas eben komplizierter war, als ich es erwartet hatte. Dadurch waren für mich Stress und Aufwand höher, als beim Kochen ohne Vorlage.

Und zweitens sind mir die Gerichte generell zu ungesund. Es wird viel mit Öl gearbeitet und Gemüse ist zwar fast überall mit dabei, aber doch nicht in der Menge, in der wir es konsumieren. Bei uns ist Gemüse generell der Hauptbestandteil einer Mahlzeit (nicht immer versteht sich, aber wir bemühen uns 😉 ) und nicht nur Beilage. Natürlich kann ich alle Rezepte modifizieren, aber ich bewerte ja das Kochbuch und nicht das, was ich daraus machen kann 😉

Mir ist aber natürlich klar, dass unser Ernährungskonzept ziemlich individuell ist und sich kaum jemand darüber beschweren wird, dass der Tofu zu knusprig oder die Soße zu cremig ist. Deshalb bin ich trotz der kleinen Kritikpunkte begeistert vom Bosh Kochbuch und kann es ganz klar empfehlen!

Fazit

Ein tolles Kochbuch für „alte“ und neue Veganer und jeden, der mal was Neues probieren will!

 

4 von 5 Sternen


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