Kurzbeschreibung
Im
Anschluss an die Ereignisse aus “Diamant”, dem ersten Band der
sechsteiligen “Kantaki-Saga”, verschlägt es den Leser auf den Planeten
Kerberos im abgelegenen
Hades-System. Dort ist es in einer Einrichtung von “New Human Design”,
zu einem Zwischenfall gekommen: Der Metamorph, ein streng geheimes,
genverändertes Superwesen ist unter merkwürdigen Umständen aus dem Labor
ausgebrochen und auf der Flucht. Da der Metamorph seine Gestalt bis zur
tiefsten Zellstruktur verändern kann, ist er nahezu unverwundbar und es
erscheint unmöglich, ihn aufzuspüren.
Etwa
zur gleichen Zeit nimmt Lukert Turannen, neuer Koordinator des
besiegten Konsortiums und Globaldirektor von New Human Design den Platz
seines verschwundenen Vorgängers Valdorian ein und sucht nach einem Weg,
die Überreste des Konsortiums zu retten und die verlorene Macht seines
Amtes zurückzugewinnen. Ein Wesen wie der Metamorph könnte ihm dabei
gute Dienste leisten. Allerdings ist Turannnen nicht der einzige, der
geheime Pläne schmiedet.
Cover
Das
Cover von “Der Metamorph” gewährt einen Blick in ein leuchtend gelbes
Universum. Im Hintergrund ist gerade noch ein Planet zu erkennen, davor
sehe ich etwas, das eine Raumstation sein könnte. Das Cover gefällt mich
nicht besonders, es wirkt auf mich nichtssagend, was mich aber offen
gestanden nur deshalb stört weil ich der Farbgebung überhaupt nichts
abgewinnen kann.
Schreibstil
Hier
könnte ich bei jedem Roman von Andreas Brandhorst fast das Gleiche
schreiben, denn der Schreibstil des Autors ist unverkennbar. Ausgiebig
beschreibt er auch in “Der Metamorph” die Welten in der die Handlung
angesiedelt ist; Vor allem beim Planeten Kerberos, der in diesem Band
neu vorgestellt wird, ist viel Liebe zum Detail erkennbar.
Außergewöhnliche Kreaturen und geografische Beschaffenheiten erwarten
den Leser hier.
Es gibt zahlreiche Rückblenden und Szenen, die in interessanten, teils auch verwirrenden Dimensionen spielen.
Die
Handlung besteht aus mehreren Strängen, die zum Teil bereits in
“Diamant” begonnen haben. Hier werden nun einige Elemente neu verknüpft
und Handlungsstränge zusammengeführt, auch ein paar “alte Bekannte”
tauchen wieder auf.
Die Figuren in diesem Roman sind vielseitig, verfügen über detaillierte Hintergründe und einzigartige Charakteristika.
Wie
üblich findet sich im Anhang ein Glossar, das in der mir vorliegenden
E-Book Ausgabe aber unübersichtlich und somit schwierig zu verwenden
ist. Ob das am E-Book oder meinem Reader liegt kann ich allerdings nicht
beurteilen.
Meinung
Obwohl
ich “Der Metamorph” objektiv betrachtet für einen sorgfältig
erarbeiteten und gelungenen Roman halte, konnte ich mich leider nicht
besonders damit anfreunden.
Für meinen Geschmack laufen zu viele Handlungsstränge nebeneinander
her, die nicht alle mein Interesse wecken. Teilweise finde ich einzelne
Szenen auch zu ausführlich, so dass ich mich zu langweilen beginne
(beispielsweise die Handlung um “KiTamarani”). Bis zum Schluss hatte ich
das Gefühl, dass ich nicht richtig “in die Geschichte reinkomme”.
Außerdem
musste ich feststellen, das ich manche Figuren, die ich bereits aus
“Diamant” kannte, gar nicht so sehr mag wie ich zuvor dachte und
eigentlich ein bisschen froh war über das vermeintliche Ende ihrer
Geschichte. Mit anderen konnte ich einfach nicht warm werden,
beispielsweise erschien mir der titelgebende Metamorph trotz gewisser
psychopathischer Energien unerwartet “zahm” und nur wenig
beängstigend. Ich hatte wohl einfach etwas anderes erwartet.
Auch den menschlichen Figuren konnte ich wenig abgewinnen, was aber
einfach eine Frage des Geschmacks ist. Ich kann keine konkreten
Kritikpunkte finden, die meisten Figuren sind nur einfach keine Leute,
die mein Interesse wecken oder mit denen ich mich irgendwie
identifizieren kann.
Die
Ausstattung der geschilderten Welt(en) ist wie ich finde ausgezeichnet
gelungen und meistens fiel es mir leicht, mir alles vorzustelle. Womit
ich nur wenig Freude hatte, waren aber die regelmäßigen Wechsel zu
“alternativen Realitäten”, weil einige davon nicht meinem Geschmack
entsprachen und ich an das Lesen der entsprechenden Stellen ziemlich
langsam voran ging.
Was
mir in “Der Metamorph” eindeutig fehlt ist ein stärkerer Bezug zu den
Kantaki. Ich hatte mir von Band 2 tiefere Einblicke in die Geschichte
und Kultur dieser faszinierenden Rasse erhofft und tatsächlich erfährt
man auch einige wenige neue Details, die jedoch vor dem Hintergrund der
umfangreichen Handlung untergehen.
Und
obwohl mir die Gesamthandlung so umfangreich erscheint, war schon
recht früh ersichtlich, worauf alles hinausläuft, so dass ich am Ende
ein wenig das Gefühl hatte, “nur” eine sehr ausführliche Überleitung von
Teil eins zu Teil drei gelesen zu haben, deren Details gar keine so
große Rolle spielen. (Das ist natürlich Spekulation, da ich den dritten
Teil bisher nicht gelesen habe.)
Alles
in allem sehe ich “Der Metamorph” als durchaus gelungene Fortsetzung,
die leider in vielen Details nicht meinen persönlichen Geschmack trifft.
Empfehlen kann ich den Roman trotzdem und ich freue mich darauf, bald
Band drei zu lesen.
Fazit
Eine gelungene Fortsetzung, deren Details leider nicht immer meinen Geschmack treffen.
Die Reihe
– Diamant: Die Kantaki-Saga 1
– Der Metamorph: Die Kantaki-Saga 2
4 von 5 Sternen
(Rezension verfasst von Monja Stock)