Preis: 12,00€ [Paperback]

Seitenanzahl: 416
Meine Wertung: 3,5/5
Verlag: Goldmann
erschienen am: September 2010
ISBN: 978-3442470341

Kurzbeschreibung

Johannes Cabal wollte eigentlich nur ein Buch ausleihen,
doch jetzt sitzt er im Gefängnis und wartet darauf, exekutiert zu werden. Nun
gut, er ist nachts in die Bibliothek eingebrochen, und es war ein geheimes Buch
aus der Sicherheitsverwahrung. Zum Glück sucht ihn, kurz bevor seine letzte
Stunde schlagen soll, ein hoher Staatsmann auf, der seine Fähigkeiten benötigt.
Und ehe Cabal sich’s versieht, ist er so gut wie frei und damit beschäftigt,
einem toten Kaiser Leben einzuhauchen. Ein nicht so leichtes Unterfangen, wie
sich herausstellt …

Das zweite schräge Abenteuer des düsteren Helden Johannes Cabal.

Cover

Das Cover hat einen weniger starken stilistischen Einfluss
von Tim Burton als das von Band 1 – es wirkt heller und technisierter. Es zeigt
den Totenbeschwörer in einem Fluggerät. Im ersten Moment ist man ein wenig
verwirrt, was der Titel des Buches mit einem Flugzeug gemein haben soll. Da die
Geschichte jedoch zum größten Teil hoch in der Luft spielt, ist es eine
nachvollziehbare Wahl. Man hätte es vielleicht etwas düsterer halten können,
damit der Betrachter einen besseren Eindruck bekommt. Nichtsdestotrotz reiht es
sich gut neben dem ersten Band ein.



Schreibstil

Howards Art zu Schreiben ist gespickt mit tiefschwarzen
Humor und trockenem Sarkasmus. Diesmal sind jedoch nicht allerlei Dämonen Ziel
seiner spottenden Beschreibungen, sondern die Menschen selbst – vor allem jene,
die aus Machtgier zu dem einen oder anderen Wahnsinn neigen. Die Passagen in
diesem Buch geraten jedoch ein wenig zu lang und trocken, sobald die Handlung
im Luftschiff ihren Lauf nimmt. Da auch hier die Gefühlsgebung des
Protagonisten verdeckt gehalten wird, liest es sich wesentlich zäher als das
erste Buch.

Meinung


Man ist erneut sofort im Geschehen – Cabal sitzt in der
Todeszelle, weil er ein Buch stehlen wollte. Neben einer kurzen Erklärung, die
kleine Einblicke in seine Sicht in die Arbeit mit Toten gewährt, lernt man ein
kleines Land namens Mirkarvien kennen – gleich nachdem der Henker
(nebenberuflich Barbier) persönlich unserem Nekromanten den Bart gestutzt hat.
Er soll einen toten Kaiser wiederbeleben und wir erleben
quasi hautnah, wie so etwas von statten gehen kann … mit all seinen Vorzügen
und Problematiken.
Damit ist der Einstieg sanfter als in Band 1 aber dennoch
spannungsgeladen und atmosphärisch.
Wie das so mit den Toten eben so ist: Man kann sich nicht
wirklich auf sie verlassen und schließlich landen wir in einem Luftschiff, was
ein gewisses Gefühl des Steampunk aufkommen lässt.
Hier beginnt die eigentliche Geschichte: Es kommt zu einem
Mord und versuchten Anschlag auf Cabal selbst. Da er allerdings der Meinung
ist, dass er ausschließlich derjenige sein sollte, der Menschen dem Teufel
vorführt, versucht er die Person ausfindig zu machen. Bei seinen Ermittlungen
begegnet er auch einer alten Bekannten aus seinen Jahrmarktzeiten –
ausgerechnet! Das gibt der Geschichte eine gewisse Würze.
Man erlebt diesmal einen Krimi, keine direkte
Fantasygeschichte. Das ist unerwartet und zuerst ein wenig enttäuschend. Kaum
etwas, außer dem Nebencharakter, wird aus Band 1 aufgegriffen. Das macht es
zwar möglich, das Buch eigenständig zu lesen, aber hinterlässt Fans einen
bitteren Nachgeschmack.  Sobald man sich
aber eingefuchst hat, macht es durchaus Spaß und man zerbricht sich ebenfalls
den Kopf über die Geschehnisse.
Ich mochte dieses Buch, aber der Autor hat sich vielleicht
zu weit von seinem Erstwerk weg gewagt, um es als Folgeband laufen zu lassen.

 

Fazit

Ein Roman mit tiefschwarzem
Humor und Spannung! Durchaus lesenswert, kann aber mit Band 1 nicht ganz
mithalten.

 

 3,5 von 5 Sternen


 

 (Rezension verfasst von Enrico Frehse) 

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