Preis: 12,00€ [Paperback]
Seitenanzahl: 384
Meine Wertung: 5/5
Verlag: Goldmann
erschienen am: September 200
9
ISBN: 978-3442469963
Kurzbeschreibung
Wer seine Seele verkauft, sollte nicht mit dem Teufel
spielen!
Der Weg in die Hölle ist nicht der angenehmste. Doch Johannes Cabal bleibt
nichts anderes übrig, als ihn trotzdem anzutreten, wenn er seine Seele
wiederhaben will. Er hatte sich an den Teufel verkauft, um Totenbeschwörer zu
werden. Doch ohne Seele lebt es sich nur halb so gut, und daher steht Johannes
wieder einmal in den heißen Hallen. Satan gibt allerdings nur ungern her, was
er einmal besessen hat. Erst wenn Johannes 100 Seelen innerhalb eines Jahres
rekrutieren kann, bekommt er seine eigene wieder… ein fairer Deal, oder?
Ein Jahr, 100 Seelen und ein Jahrmarkt der besonderen Art: ein Seelenfänger
packt aus.
Der Beginn einer fantastisch witzigen Trilogie mit einem wahrhaft düsteren
Helden.
(Auszug vom Goldmann Verlag)
Cover
Das Cover hat starken
stilistischen Einfluss von Tim Burton – düstere Farben, längliche Proportionen
und Spiralen. Es passt perfekt zu dem Szenario eines Totenbeschwörers und zeigt
einen gewissen grotesk-witzigen Charme, der sich auch in den Worten des Romans
finden lässt. Damit wurde nicht nur der Protagonist und das Setting gut
widergegeben, sondern auch der Schreibstil des Autors – sehr gelungen!
Schreibstil
Howards Art zu schreiben ist, als würde man einer Erzählung
eines zynischen alten Mannes lauschen, der sich jedoch bewahrt hat, über die
Seltsamkeiten des Lebens lachen zu können. Gespickt mit tiefschwarzen Humor und
trockenem Sarkasmus lernt man absolut abstruse Menschen, Dämonen und andere
Kreaturen kennen. Seine Wortwahl würde man keinesfalls als „schön“ bezeichnen,
das wäre auch komplett fehl am Platze. Bissige Dialoge wechseln sich mit
abschätzigen Erklärungen des Settings, wodurch man schnell Sympathie zur
dunklen Seite der Existenz aufbaut. An sich ist sogar der bösartigste Dämon
irgendwie knuffig – während er gleichzeitig totgefährlich ist. Es macht einfach
Spaß!
Meinung
Man wird sofort in das Geschehen katapultiert – man findet
sich inmitten einer Dämonenbeschwörung. Zuerst glaubt man an einen ehrwürdigen
Mystizismus, merkt aber schon nach wenigen Sätzen, dass der Tötenbeschwörer
Cabal wenig dafür übrig hat, denn er ist eher praktisch veranlagt.
Warum er einen Dämonen beschwört?
Um den Teufel zu besuchen – gleich eine Seite weiter, es
wird keine Zeit verloren. Die Hölle ist aber etwas anders gestrickt als man ahnt…
oder vielleicht doch nicht? Auch Quälereien sollten auf dem neusten Stand sein
– und glaubt mir, ihr ALLE versteht auf den ersten Seiten genau, warum die
Hölle genau diese Qual als Einstieg gewählt hat. 😉
Ihr merkt also schnell: dieser Roman ist alles andere als
typisch. Für manche ist der Einstieg vielleicht zu abrupt, aber ich mag es,
wenn man Geheimnisse erst nach und nach aufdeckt.
Mit der tatkräftigen Unterstützung seines untoten Bruders,
zieht Cabal los, um die Forderungen des Teufels mit Hilfe eines alten,
eingemotteten Jahrmarktes zu erfüllen – stilecht sozusagen. Das sollte
eigentlich einfach sein, denn die Menschen haben immer wieder Wünsche, für die
sie gerne ihre Seele hergeben (Geld, Macht, Schönheit… das Übliche eben) –
aber die Zeit arbeitet gegen Cabal.
Dadurch kommt es auch zu moralischen Problemen und das eine
oder andere Opfer tritt dem Leser näher, als man es ahnt. Die Zerrissenheit der
Menschen kommt immer mehr zum Vorschein und man fragt sich auch selbst, was
noch vertretbar ist, wenn man seine eigene Seele retten möchte – und ob das
überhaupt möglich ist.
Auch die dämonischen Unterstützer des Jahrmarktes haben ihre
eigene kleine Geschichte und bleiben keineswegs völlig farblos. Obwohl sie alle
ein falsches Spiel spielen, wirken sie sympatisch – ganz wie echte,
menschenverführende Dämonen eben. 😉
Der Hauptcharakter bleibt in seiner Emotionswelt jedoch
stark verschlossen. Das gibt einem Nekromanten die notwendige Glaubwürdigkeit
(vor allem in seinen brachialen Lösungsansätzen), ist aber vermutlich nicht
jedermanns Sache, denn so verschiebt sich der emotionale Blickpunkt auf dessen
Opfer und Mitstreiter. Das macht aber auch sehr neugierig auf die Folgebände,
denn es stellt sich auch die Frage: WARUM wollte Cabal Nekromant werden, denn
Macht interessiert ihn herzlich wenig.
Ich liebe dieses Buch! Düstere Helden sind heutzutage nichts
Neues mehr, aber dieser Roman legt noch eine Schippe drauf. Cabal ist nicht
eigentlich „gut“ und nur verkannt, sondern kalt und skrupellos. Die guten
Seelen stehen auf verlorenem Posten und womöglich schon bald vor dem Teufel
selbst. Trotzdem konnte ich das Buch kaum weglegen – was mir die Frage
aufwirft, ob ich nicht auch ein klein wenig irre und böse bin. 😉
Fazit
Ein Roman mit tiefschwarzem
Humor, Witz und Spannung! Eine klare Leseempfehlung und Auftakt einer
spannenden Reihe aus einer ungewöhnlichen Perspektive.
5 von 5 Sternen
(Rezension verfasst von Enrico Frehse)
Ines Caranaubahx
20. September 2017 at 20:10Hallo du! ♥
Ich veranstalte diesen Samstag eine Lesenacht und es würde mich wirklich sehr, sehr freuen wenn du dabei sein würdest! ♥
• Lesen bis Drachen Feuer speien •
Alles Liebe,
Ines ♥