Ich
selbst war von Freitag bis Sonntag auf der Messe – wobei der
Freitag noch ein
Fachbesuchertag war. Obwohl sozusagen die »Privatleser« noch nicht
dabei waren, war die Halle schon stark gefüllt. Blogger, Autoren,
Verleger und Presse wühlten sich durch die Stände, erkundigten sich
nach Neuerscheinungen und nicht selten kauften sie bereits ihren
persönlichen Lesestoff.
Zwischendrin fand sich für uns Aussteller Zeit, auch liebe Bekannte bei anderen Verlagen zu besuchen. Man tauschte sich aus, was seit der Leipziger Messe alles so passiert war, und ich muss zugeben – auch ich habe schon vorsichtshalber das eine oder andere Buch gekauft, bevor ein etwaiger Topseller dann Sonntag ausverkauft ist. Ich besuchte Mantikore mit seinen spannenden Spielebüchern, schaute bei Skoutz vorbei, um das Neueste über ihr neues Rezis-Fieberkurvensystem zu erfahren, schwatzte mit Nica Stevens über ihr aktuelles Projekt und lachte mit Ann-Sophie vom Blog Reading is like taking a journey darüber, dass man in der selben Stadt wohnt, sich aber öfter auf Messe als in einem Café trifft. Außerdem wurde ich einiger Blogger habhaft, mit denen ich rege im Internet in Kontakt stehe, aber sonst nie sehe – mit dabei Bibilotta oder Susanne hier von diesem Blog. Auch grafische Fragen an mich als Dienstleister und Cover/Illustrations-Anfragen kamen auf. Ein Tag im Zeichen der Zukunftsplanungen.
Samstag
wurde es dann brechend voll – ich musste sogar an der Rolltreppe zu
Halle 3 (Fantasysektion) anstehen! Von der Toilette fange ich lieber
erst gar nicht an. Außerdem ist das Internet vor Ort aufgrund der
Massen zusammengebrochen, sodass viele Stände nicht mehr via EC
abrechnen konnten. Bei unserem Stand haben die Autoren ihr
Handyinternet dafür hergegeben. Obwohl die Messe alteingesessen ist
und man dieses Problem jedes Jahr hat, wurde da immer noch nicht
nachgebessert! Es gab zwar Ladestationen für Handys und Laptops,
aber man konnte seine Berichte nicht aktuell für die
Daheimgebliebenen veröffentlichen, weil man nicht online kam. Ich
selbst habe mir dann die Nacht um die Ohren geschlagen, um etwas für
die Leser hochzuladen. Liveberichte waren so unmöglich. Hier besteht
also weiterhin akuter Bedarf an Nachbesserung!
Insgesamt wurde die Messe wie jedes Jahr gestürmt.
Angeblich wird »immer weniger gelesen« aber das Publikum zwischen
10-90 Jahre belehrte eines Besseren. Überall waren die Stände gut
besucht. Die Planung der Halle war jedoch etwas unvorteilhaft. Große
Stände waren zusammen auf eine Stelle gepackt, sodass es dort
regelmäßig zu Superstaus kam. Vor allem bei Verlosungen war der
Andrang so groß, dass gängelang die Menschen anstanden und so
andere Stände blockierten. Auch hier würde ich mir für Aussteller
und vor allem für die Besucher eine sinnvollere Planung wünschen.
Letztendlich sollte der werte Leser also Zeit, Geduld
und Käffchen (!) mitbringen, um die Messe genießen zu können. Wer
hier unter engen Zeitplan nur wenige Stunden an einem einzelnen Tag
zubringen wollte, hat sicher viel verpasst – und da rede ich gerade
schon nur von einer Halle! Wollte man mehr sehen, musste man
mindestens das gesamte Wochenende zu Besuch sein – aber das lohnt
sich definitiv!
Sonntag
wurde es wieder entspannter – persönlich ist das mein
Lieblingstag, würden meine Füße von den Vortagen nicht schon so
brennen … Es war luftiger und man konnte überall entspannter mit
Autoren schwatzen. Es fand sich Zeit für Videos mit begeisterten
Bloggern und das Internet erlaubte sogar endlich Liveübertragungen
zu starten. Dieser Tag stand ganz im Zeichen des Netzwerkens. Viele
Leser haben sonntags am meisten eingekauft, damit sie nicht an den
Vortagen schleppen mussten. Allerdings waren einige Bücher dann
bereits vergriffen – man sollte sich also gut überlegen, ob man
mit seinem signierten Exemplar noch wartet, oder nicht. Im Internet
nachbestellen ist einfach etwas anderes, als es aus der Hand des
Autoren zu bekommen und noch ein paar Anekdoten zur Entstehung einer
Geschichte zu erfahren.
Rundherum war die Messe wunderbar wie immer – wenn jetzt die technischen Probleme noch
besser gelöst werden, wäre sie noch entspannter und angenehmer für alle Beteiligten. Leider waren nur wenige Cosplayer unterwegs. Besucher teilten mir mit, dass sie überall wesentlich weniger gesehen haben. Woran das liegt, weiß ich leider nicht. Deswegen freue ich mich nun schon besonders auf die Leipziger Messe, wo in der großen Glashalle für mehrere Tage ein Portal zu anderen Welten sich öffnet und allerlei fantastische Gestalten umherwandeln.