Preis: 14,90€ [D, Taschenbuch], & 4,99€ [ebook]
Seitenanzahl: 520 Seiten
Meine Wertung: 4/5
Verlag: Talawah
erschienen: Mai 2018
ISBN: 9783947550081
***WERBUNG***
Reziexemplar!
Darum
geht’s:
Nach
den U-files (Einhorn-Akten) aus dem Jahr 2017 erschien 2018 die
zweite Anthologie vom Talawah Verlag. Dieses mal dreht sich alles um
den berühmten Vogel Phönix.
In
den 31 Kurzgeschichten wird das Thema auf sehr unterschiedliche Weise
aufgegriffen, was mir generell gut gefällt. Einige der Geschichten
konnten mich wirklich begeistern, während ich andere jedoch nur
mäßig interessant fand.
Einige
enthalten leider nicht mal einen „echten“ Phoenix, oder der
Feuervogel war nur Nebensächlichkeit. Meinem Verständnis nach
sollte der Phönix aber jeweils die Hauptfigur der Geschichten sein
und nicht nur beispielsweise ein „Deckname“ oder ein Tattoomotiv.
Das finde ich ein bisschen schade, obwohl ich auch hier die
Grundideen generell ganz gut fand.
Herausragend fand ich unter anderem die folgenden Geschichten:
-
„Ein
einzelner Funke“ (Daniel Müller) : Eine zauberhafte
Geschichte, die zwei Erzählstränge verbindet. Einer davon gleicht
einer poetischen Fabel, während der andere stilistisch einem
modernen Thriller nahekommt. Eine überraschende und sehr gelungene
Kombination, mit der der Autor den schwer greifbaren Zauber des
Phönix mit dem Leben eines realen Menschen verknüpft.
-
„Elena“
(Lyakon): Ein griesgrämiger
alter Mann und eine liebenswerte junge Frau, die sich ein Heim und
ein Leben teilen. „Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen“
denken die Dorfbewohner und als die junge Schönheit schwer
erkrankt, ist allen klar, dass der Alte daran die Schuld tragen
muss. Doch das ungleiche Paar hat ein Geheimnis, das größer ist
als alle Vorurteile, größer als das Leben und der Tod selbst.
-
„Wiedertod“
(Nele Sickel): Eine
Sciencefiction Interpretation mit interessanten und intensiven
Hauptfiguren und einem Ende ganz nach meinem Geschmack. Die
Geschichte lebt von Beobachtung und Dialog und geht auch ohne die
mystisch verklärte Sicht auf das Fabelwesen unter die Haut.
-
„Dark
Sky – Himmel ohne Sterne“ (Christina Hiermer): Eine
spannende und untypische Phönix-Geschichte, die in der heutigen
Zeit spielt und mit einigen „Vorurteilen“ über das Flammenwesen
aufräumen. Unerwartetes Setting, das sehr schön ausgestaltet wurde
und ein ebenso unerwarteter Protagonist.
Wie
immer bei Anthologien, habe ich jede Geschichte einzeln mit Sternen
bewertet und dann den Durchschnitt errechnet. Meine Wertung ergab 10
Geschichten mit 5 Sternen, 11 mit 4 Sternen, bei 7 waren es 3 Sterne,
2 Sterne waren ein mal mit dabei und zwei mal habe ich einen Stern
vergeben. Im Durchschnitt sind das 3,8 Sterne, gerundet also 4.
Insgesamt
haben mich die P-files nicht ganz so sehr begeistert wie ihr
Vorgänger, die U-files. Allerdings fand ich die richtig „guten“
Phönix-Geschichten wirklich außergewöhnlich und ich habe in meinen
Notizen einige als Favoriten gekennzeichnet.
Der
Talawah-Verlag veröffentlicht inzwischen in jedem Jahr eine
Fantasy-Anthologie, die einem speziellen Thema gewidmet ist. 2019
sind das Amazonen (vor kurzem erschienen), im kommenden Jahr wird
sich alles um Drachen drehen.
Fazit
Vielseitige Anthologie mit einigen außergewöhnlichen Interpretationen, die unter die Haut gehen.
4 von 5 Sternen