Simon – Der Großmuttereinsatz (Marion Bischoff)

Genre: Kinderbuch/Jugendbuch
Altersempfehlung: ab 10
Verlag: Rhein-Mosel-Verlag
Seitenanzahl: 110 Seiten
Preis: 9,90€ [D, Broschur] & 4,99 [ebook]
ISBN: 978-3-89801-419-9
erschienen: Juli 2019
Meine Wertung: 5/5 *Favorit*

Kurzmeinung:

Spannende Geschichte mit interessanten Figuren, deren komplizierte Lebenssituationen glaubhaft dargestellt werden.

Darum geht’s:

Simon hat alles was ein Zwölfjähriger sich wünschen kann: einen Fernseher, eine Spielekonsole, ein tolles Fahrrad, jede Menge Fußballkram… aber was er eigentlich viel lieber hätte, wäre dass seine Eltern mehr Zeit für ihn haben. Doch die müssen arbeiten und sind ständig unterwegs.

Simon ist überglücklich, als er es endlich schafft, bei der coolen Clique von Joschi Anschluss zu finden. Dazu muss er auch nur eine kleine Sache machen, die er eigentlich nicht ganz in Ordnung findet. Nur: einmal angefangen, bleibt es nicht bei einer Sache und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis alles aus dem Ruder läuft.

Meine Meinung

Was für ein wundervolles Buch! Ich war wirklich überrascht, wie sehr mich diese Geschichte fesseln konnte. Immerhin bin ich schon ein klein wenig älter als die Zielgruppe 😉

Die Figuren sind unglaublich lebensecht beschrieben, vor allem in den Dialogen wird dies deutlich, die in glaubwürdiger, ungekünstelter Jugendsprache gehalten sind. Auch sonst ist der Schreibstil der Autorin locker und flüssig und ich kann mir alle Situationen richtig gut vorstellen.

Die Hauptfiguren Simon und Joschi finde ich besonders interessant.

Simon ist ein sympathischer Junge, der auf der Suche nach Anerkennung ein paar blöde Sachen macht. Manchmal hatte ich schon das Bedürfnis ihn aufzuhalten und ihm zu sagen „Denk mal nach, was du da machst!“. Aber seine Situation war gleichzeitig so nachvollziehbar, dass ich nicht anders konnte, als Verständnis für ihn aufzubringen.

Joschi, der vermeintliche „schlechte Umgang“, der Simon zu allen möglichen Dummheiten verführt, gefällt mir fast noch besser. Statt ihn zum Bösewicht zu machen, schafft Marion Bischoff es, auch diesen Jungen komplex und vielschichtig darzustellen. So war es einfach für mich, auch seine Lebenssituation zu verstehen und mir einen guten Ausgang für ihn zu wünschen.

Die Handlung verläuft über wenige Tage in denen sich Situationen häufig auf ähnliche Weise wiederholen. Ich fand es sehr spannend zu verfolgen, wie Simon sich immer mehr daran gewöhnte, Unrecht zu tun und zum Teil auch von seinem Umfeld darin bestärkt wurde, dass er das Recht dazu hat. Vor allem in den letzten Kapiteln wurde es richtig spannend!

Das Ende war für mich unerwartet und wunderschön!

Ein wirklich tolles Buch, dass ich Lesern ab 10 (auch Erwachsenen) sehr empfehlen kann! Von den Kinder-/Jugendbüchern, die ich in diesem Jahr gelesen habe, ist „Simon“ bisher mein Favorit.

Fazit:

+ großartige, lebensechte Figuren
+ Handlungen der Figuren nachvollziehbar
+ keine Stigmatisierung als „Bösewicht“

Weitere Informationen:

Das Buch auf der Verlagsseite: Rhein-Mosel-Verlag
Die Seite der Autorin: Marion Bischoff

2 Comments

  1. karin

    13. November 2019 at 8:50

    Hallo Monja,

    also ich persönlich finde solche Romane immer etwas schlimm, aber so ist die Realität auch leider in vielen Familien in der heutigen Zeit.
    Man gibt lieber mitunter teuere Geschenke als Zeit…..
    Kleine Frage am Rand….wie passt da der Untertitel….Großmuttereinsatz …in die Geschichte?
    LG..Karin..

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  2. Monja Stock

    13. November 2019 at 9:13

    Hallo Karin! Das habe ich mich auch gefragt! Das Geheimnis wird im Buch gelüftet und ich will nicht zu viel verraten… Ich finde es hat eine doppelte Bedeutung und hat erst mal mit den schlimmen Dingen zu tun, die die Clique anstellt. Später lässt es sich aber auch positiv interpretieren. Liebe Grüße!

    Reply

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