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Sternenstolz (Mandy Gleeson) – Das Hohelied der Magier 2
Genre: High Fantasy
Verlag: Talawah
Seitenanzahl: 572 Seiten
Preis: 16,90€ [D, Softcover] & 3€ [ebook]
ISBN: 978-3947550-1-66
erschienen: Juli 2018
Meine Wertung: 4/5
Diese Rezension enthält Spoiler zu Band 1 „Königszorn“.
Kurzmeinung:
Schöne Fortsetzung, auch wenn ich weniger begeistert bin, als vom Vorgänger. Einige Themen waren generell nicht „meins“. Das macht sie nicht schlecht, nur eben etwas mühsam für mich.
Darum geht’s:
Die ungewöhnliche
Reisegruppe um Astor Duor hat eine konkrete Aufgabe erhalten. Sie
müssen die drei größten Sünden Elyrens identifizieren und
wiedergutmachen. Nur so kann die Welt noch gerettet werden.
Während die
Gefährten unterwegs sind, schlafen auch die Feinde nicht. Die
Raisanduri und ihre Verbündeten beginnen einen Krieg gegen
Andernacht. Zahlreiche finstere und unberechenbare Gestalten mischen
im Kriegstreiben mit und manipulieren wo es geht. So es ist schwierig
auszumachen, wer der wahre der Feind ist.
Die Aufgabe der reisenden Helden erscheint kaum zu bewältigen, immer wieder entstehen neue Katastrophen. Und wie sicher ist es überhaupt, dass die ungleichen Gefährten einander vertrauen können?
Der erste Blick:
Das
Buch enthält vorne eine sehr nützliche Karte des Kontinents
Elyrien, mit der man die Geschehnisse in der Geschichte gut verfolgen
kann.
Wie
schon in Band 1 sind die Kapitelüberschriften verziert, zu
Kapitelbeginn werden auch Zeitpunkt und Ort der Handlung genannt.
Zwischen den Kapiteln verstecken sich einige Porträts der
Hauptfiguren.
Am Ende ist noch ein kurzes Glossar untergebracht, das ich dieses mal aber gar nicht gebraucht habe.
Meine Meinung:
Bei
Sternenstolz brauchte ich anfangs leider ziemlich lange, um wieder so
richtig in der Handlung „drin“ zu sein. Die Geschichte geht
meinem Empfinden nach nahtlos weiter und offenbar hatte ich schon
einiges aus dem Vorgängerband vergessen.
Die
Gefährten sind unterwegs um drei große Sünden aufzuspüren und
aufzuheben. Hier hatte ich ein Problem mit dem Ausdruck „Sünde“.
Mir ist das Wort als religiöser Begriff bekannt und ich konnte im
Zusammenhang mit der Handlung nicht viel damit anfangen. Sünde ist
definiert als „Übertretung eines göttlichen Gebots“ (Google) ,
also als Regelverstoß einer religiösen Person. Bei allen drei der
erwähnten Sünden fehlte mir der Bezug zu Geboten bzw. Verboten
durch die Götterwelt. Einmal hatte ich sogar den Eindruck, dass die
Sünde von einem göttlichen Wesen verursacht wurde. Warum darunter
die Bewohner Elyriens leiden mussten, habe ich nicht verstanden. Ich
habe versucht den Begriff Sünde beim Lesen einfach als „Unrecht“
zu deuten, was immer noch Fragen aufwarf (wie zB wer hier wem Unrecht
getan hat), womit ich aber leben konnte.
Obwohl
ich mit diesem wichtigen Handlungselement nicht ganz klar gekommen
bin, fand ich den Roman spannend und unterhaltsam. Die Figuren waren
mir schon aus Band 1 vertraut und ich fand sie nach wie vor
interessant. Mir gefielen die tieferen Einblicke, die ich durch den
zweiten Band erhalten konnte. Einzig Chai fing langsam an mich zu
nerven, da er meinem Empfinden nach sehr lange überhaupt keine
Entwicklung erkennen ließ und sich scheinbar im Kreis drehte.
Schade
fand ich, dass die Blutgekrönten keine so große Rolle mehr spielten
und mir letztlich auch nicht mehr wie die mächtigen, unbezwingbaren
Gegner vorkamen, die ich in „Königszorn“ kennengelernt hatte.
Es
werden zahlreiche Kämpfe geschildert, was mich einige Anstrengung
kostete. Mandy Gleeson hat all diese Szenen wirklich gut und spannend
geschrieben, aber ich habe an Kämpfen nur geringes Interesse. Einige
wenige solcher Szenen kann ich mit Genuss lesen, dann ist meine
Geduld aber auch schon am Ende.
Das
Finale fand ich interessant, auch wenn es etwas unerwartet war. Ein
paar Aspekte daran gefielen mir nicht so sehr, aber insgesamt fand
ich es passend. Der Epilog hat mich dann wieder verwirrt bezüglich
der Motive einer Figur. Ob ich das gut oder schlecht finde, kann ich
wohl erst beurteilen wenn ich den dritten Band gelesen habe, der
bisher noch nicht erschienen ist.
Dass
zahlreiche Einzelheiten einfach nicht meinen Geschmack trafen, würde
normalerweise dazu führen, dass ich den Roman mit 3 Sternen bewerte.
Ausschlaggebend war für mich hier aber die Tatsache, dass ich nie
das Gefühl hatte, ich würde das Buch gerne abbrechen. Im Gegenteil,
ich habe mich immer aufs Weiterlesen gefreut. Ich mag den Schreibstil
der Autorin sehr und einige Figuren, sowie die gesamte Welt Elyrien
finde ich einfach zu sympathisch, um mich nicht für sie zu
interessieren.
Daher werde ich die Serie auch weiterlesen, sobald Band 3 erscheint.
Fazit:
+ sympathische und interessante Hauptfiguren
+ detailreiche Fantasywelt
+ spannender, harmonischer Schreibstil
– viele Kämpfe: nicht mein Fall (aber gut dargestellt)
– Handlungselemente („Sünden“) werfen Fragen auf
Weitere Informationen:
Die Reihe:
Teil 1: Königszorn
Teil 2: Sternenstolz
Teil 3 ist in Planung
Das Buch auf der Verlagsseite: Talawah
Meine Rezension von Teil 1 „Königszorn“, die viele anschauliche Materialen (Bilder, Karten etc) enthält, die uns freundlicherweise von der Autorin zur Verfügung gestellt wurden. Rezension.