Preis: 15,00€ [D, Tb], 12,99€ [E-book]
Seitenanzahl: 352
Meine Wertung: 2/5
Verlag: Piper
erschienen am: 04.10.2016                        
ISBN: 978-3-492-28113-3

Kurzbeschreibung

Von
der dornischen Wüste bis zur Mauer im kalten Norden gibt es einiges zu
entdecken in den sieben Königslanden. 
Fans der Serie “Game of Thrones”
sollen mithilfe dieses Reiseführers ihr geliebtes Westeros erkunden
können und erhalten neben Hinweisen auf Sehenswürdigkeiten, kulinarische
Spezialitäten und Übernachtungsmöglichkeiten auch denen einen oder
anderen Einblick in die politischen Verhältnisse des vielseitigen
Kontinents.

Gestaltung

Das
Cover ist vielversprechend: Auf einem hellen grau-weißen
Kartenhintergrund prangt ein roter Drachenkopf, der Titel ist ebenfalls
rot schattiert. Es fällt nicht schwer in der Farbwahl Eis und Feuer zu
erkennen, eine Symbolik, die Fans der Serie sicher zu schätzen wissen.

Schlägt
man das Buch auf entdeckt man den Drachenkopf – nun in schwarz-weiß –
zu Beginn eines jeden Kapitels, außerdem schmücken hin und wieder grau
hinterlegte Kästchen die Seiten. Die einzelnen Kapitel sind am Rand
gekennzeichnet. Und das wars auch schon, was die Gestaltung angeht.
Keine Bilder, keine Grafiken, eine einzige, nicht sehr detaillierte
Karte von Westeros über die letzten 4 Seiten gedruckt. Zur Sicherheit
schaue ich nochmal auf den Titel: Ja, da steht wirklich “Reiseführer”.
Darunter hatte ich mir etwas anderes vorgestellt.

Meinung zum Inhalt

Kein
Vorwort, kein Nachwort und somit keinerlei Informationen darüber, woher
der Autor die “Informationen” hat, die er hier präsentiert. Stimmen die
vorgestellten Orte überhaupt mit denen aus den Büchern und/oder der
Serie überein oder entstammt einiges vielleicht der Fantasie des
Verfassers? Schwer zu sagen. Die meisten Gasthäuser, Sehenswürdigkeiten
und Landschaftsmerkmale, über die berichtet werden, sind mir entweder
wohlbekannt, oder sagen mir überhaupt nichts. Möglicherweise handelt es
sich um ein sprachliches Problem, denn da ich Game Of Thrones auf
Englisch schaue, kann es schon mal vorkommen, dass ich eine Übersetzung
nicht gleich erkenne. Da keine Karten vorhanden sind und die
Ortsbeschreibungen auch oft schwammig formuliert sind, kann ich die
fraglichen Wegpunkte aber auch nicht näher untersuchen. Natürlich könnte
ich google und meine Sammlung detaillierten Kartenmaterials zu Rate
ziehen, aber wozu habe ich dann diesen “Reiseführer” wenn ich auf Hilfe
angewiesen bin um etwas mit ihm anfangen zu können?
Unklar
ist für mich auch, ob ich mir als Leser jetzt vorstellen soll, ich
würde ins tatsächliche Westeros aus Game Of Thrones reisen oder ob es
mehr um eine theoretische Version des Kontinents geht und ich meine
Fantasie gar nicht so sehr bemühen soll. Über Touristenströme in
Winterfell wird berichtet, der Rote Bergfried in Königsmund zur
Besichtigung empfohlen, als sei das ein unbewohnter Bereich, in den man
einfach so hinein spazieren kann. Das ist nicht das Westeros, das ich
kenne; das klingt für mich eher wie eine Attraktion in einem
Freizeitpark.
Schon
klar, dass es hier um eine fiktive Welt geht, in der nicht alles
hundertprozentig stimmen muss. Aber was ist der Sinn eines solchen
Buches, wenn ich mir mit dessen Hilfe eben nicht ausmalen kann, wie es
wäre, wenn Westeros ECHT wäre?
Eines
muss man Daniel Bettridge lassen: Er schreibt recht humorvoll und
findet immer wieder Möglichkeiten, auf Ereignisse in der Serie
anzuspielen oder quasi daraus zu zitieren. Dass er meinen Humor damit
nicht trifft und ich die meisten Anspielungen überhaupt nicht lustig
finde, ist wahrscheinlich einfach Pech. 
Mich stört es viel zu sehr, dass
er einmal als Experte auftritt und einen harten Westerosi-Ton
anschlägt, dann aber wieder ausweichende und vage Formulierungen
benutzt, als wolle er sich nicht festlegen, welchen “Stand der Dinge” er
denn nun präsentiert. Natürlich ist Aktualität in Westeros eine
schwierige Sache; ständig sterben Leute und der eiserne Thron wird von
einem König zum nächsten weitergereicht. Aber wenn man die Vorgeschichte
der Serie im Auge behält, ist die politische Unbeständigkeit ein noch
ziemlich neues Phänomen. Ich hätte es daher vorgezogen, wenn in diesem
Reiseführer auf vermeintliche Aktualität verzichtet worden wäre oder man
sich wenigstens auf einen konkreten Zeitpunkt festgelegt und Fakten
statt Andeutungen präsentiert hätte. Oder – und das ist jetzt eine ganz
verrückte Idee – man hätte mit der Veröffentlichung einfach warten
können bis die Serie zu Ende ist und damit ein Werk geschaffen, dass
auch nach der letzten Staffel noch “richtig” und aktuell ist. 
Alles
in allem sind einzelne Abschnitte durchaus gelungen, aber ohne jegliche
Anschaulichkeit und bei unklarer Kompetenz des Autors hat es mir
überhaupt keinen Spaß gemacht das Buch zu lesen.

Fazit

Ein Reiseführer ohne Bilder und Karten und mit teils veralteten Informationen? Nicht mein Fall.

2 von 5 Sternen 

(Rezension verfasst von Monja Stock) 

1 Comment

  1. buch - leben

    9. Februar 2017 at 16:56

    Schade! Ich war von dem Reiseführer richtig begeistert und konnte gut abtauchen :)
    Liebe Grüße
    Jasmin

    Reply

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