Preis: 12,00€ [D, GB]
Seitenanzahl: 208
Meine Wertung: 4/5
 
Verlag: Piper
erschienen am: Dezember 2016 
ISBN: 978-3492309837

Kurzbeschreibung

 

Die
drei fleißigen Co-Autoren Tin Fischer , David Goldwich und Ole
Häntzschel haben unzählige Fotos und die zugehörigen Hashtags (#) der
Social-Media- Plattform Instagram ausgewertet um Trends zu analysieren
und uns endlich Antwort auf die wichtigsten Fragen zu geben: Welchen
Körperteil fotografieren wir am häufigsten? Womit gewinnt man die
meisten “Likes”? Stimmt es, dass montags mehr Menschen #krank sind als
an anderen Tagen? Und wann genau ist eigentlich die “Lebkuchenwende”?

Gestaltung

 

Das
Buch enthält wenig Text, dafür viele Bilder und hat somit das Potenzial
sowohl Bücherliebhaber als auch nicht- (oder wenig-) lesende
Instagram-Fans anzusprechen. Cover sowie Buchseiten sind vollständig
schwarz, die Grafiken und Statistiken sind in leuchtenden Neonfarben
dargestellt. Das sieht edel aus und gleichzeitig ziemlich cool und
modern. Die einzelnen Grafiken sind kreative Eyecatcher und
übersichtlich gestaltet. Häufig geben z.B. die Größenverhältnisse der
Bilder Aufschluss über die Häufigkeit der analysierten Hashtags oder
Likes. Einziges Manko: Die mattschwarzen Seiten ziehen Fingerabdrücke
und Schmierflecke magisch an. Trotz sauberer Finger (nicht frisch
gewaschen, aber alltags-sauber) sind direkt Flecken zu sehen, die mit
der Zeit zwar ein wenig verblassen, aber nicht vollständig verschwinden.
Da empfehlen sich tatsächlich Handschuhe bzw. extreme Vorsicht,
insbesondere wenn man vor hat das Buch zu verschenken.

Meinung zum Inhalt

Bilder schauen, statt  lesen…

….und
zwischendurch ist das ja mal ganz unterhaltsam. Obwohl ich Instagram
schon seit einiger Zeit nicht mehr nutze, finde ich das Buch
überraschend interessant und sogar informativ. Die analysierten Daten
wurden meiner Meinung nach gut ausgewählt, so dass die Themen
interessant bleiben. Häufig werden auch Zusammenhänge zwischen ähnlichen
Inhalten bildhaft dargestellt.
So
erhält man beispielsweise Einblick in die Geschichte der Selfiekultur,
erfährt welche Bücher am meisten gelesen (oder zumindest fotografiert)
wurden aber auch, welche Hashtags nicht gerne gesehen sind und sogar von
Instagram gesperrt werden. Auch der allseits beliebte #foodporn und
unsere geliebten Haustiere sind natürlich mit von der Partie.
Dabei
erklären die Autoren in einem kurzen Text über ihre Methodik, dass es
sich ganz klar nicht um eine wissenschaftliche Arbeit sondern ein
Kunstwerk handelt. Für den optischen Anspruch ist das ganz klar
gelungen.
Schade
finde ich trotzdem, dass nicht ersichtlich ist, woher genau die Daten
eigentlich kommen; Beispielsweise scheint es so, als seien nur Beiträge
aus Deutschland oder Hashtags in Deutscher Sprache ausgewertet worden,
allerdings taucht an einer Stelle eine köstliche und offensichtlich
internationale Pizza-Statistik auf, an einer anderen Stelle wird der
Hashtag #music auf Englisch einbezogen. Als ehemaliger Instagram-User
weiß ich, dass viele deutsche Instagramer auch englische Kommentare und
Hashtags nutzen um ein breiteres Publikum anzusprechen. Fallen die dann
aus der Statistik?
Auch
ist nicht eindeutig geklärt in welchem Zeitraum die Daten erhoben
wurden. “Ein Jahr lang” heißt es in der Einleitung und das Jahr 2013
wird genannt. Häufig sind den einzelnen Grafiken aber detaillierte
Zeitangaben beigefügt, auch von 2014 und ‘15. Das verwirrt, da offenbar
nicht das gesamte Buch den gleichen Zeitraum repräsentiert. Unter dem
Gesichtspunkt, dass es sich um ein “Kunstwerk” handelt kann man das wohl
so durchgehen lassen, aber sonderlich aussagekräftig sind die
Auswertungen dadurch nicht mehr, insbesondere da bei einem
tagesaktuellen Medium wie Instagram Trends schnell zum “alten Hut”
werden.
Trotz der kleinen Kritikpunkte hat mir das  “Lesen” viel Spaß gemacht und ich kann das Buch weiter empfehlen.

Fazit

Ziemlich #cool das Teil, allerdings ohne wissenschaftlichen Anspruch ;)

4 von 5 Sternen

(Rezension verfasst von Monja Stock)

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