Agatha Merkwürdens Racheblumen (Nicola Skinner)
Genre: Kinder-/Jugendbuch, Urban Fantasy
Altersempfehlung: ab 10
Verlag: Dragonfly
Seitenanzahl: 320 Seiten
Preis: 13€ [D, Hardcover] & 8,99 € [ebook]
ISBN: 978-3748800033
erschienen: August 2019
Meine Wertung: 4/5
Illustratorin: Florentine Prechtel
Übersetzerin: Ann Lecker
Kurzmeinung:
Eine zauberhafte und außergewöhnliche Geschichte! Vermittelt eine schöne Botschaft, ohne mit dem Zeigefinger zu wedeln. Und unterhaltsam ist sie auch noch!
Darum geht’s:
Melissa ist ein braves Kind und hält sich immer an alle Regeln. In ihrer Stadt geht es ordentlich zu, alles ist sauber betoniert und die meisten Bürger sind ebenso ordentlich wie ihre Umgebung. Melissa liebt Regeln und Ordnung, deswegen möchte sie auch unbedingt den Titel „folgsamstes Kind der Schule“ für sich gewinnen. Wären da nicht die geheimnisvollen Samen, die plötzlich auftauchen und alles durcheinander bringen. Wer hätte denn auch ihnen können, dass das Aussähen von ein paar alten Samen zu SOWAS führt?!
Der erste Blick:
Das Cover mit den bunten Blumen gefällt mir sehr,
ich finde allerdings, es seht ein wenig nach einem Bilderbuch für
jüngere Kinder aus. Die Kapitelanfänge sind ebenfalls mit Blumen
dekoriert. Mit liegt lediglich das ebook vor, da sind die
Verzierungen in Grautönen dargestellt, was toll aussieht.
(Möglicherweise sind sie in der Printausgabe bunt).
Die Geschichte wird aus der Perspektive der elfjährigen Hauptfigur Melissa in der Ich-Form erzählt.
Meine Meinung dazu
Mir gefiel das Buch recht gut und ich war erstaunt,
wie spannend und unterhaltsam es für mich als Erwachsene war.
Der Erzählstil ist angenehm, Hauptfigur Melissa
wirkt witzig und durchweg sympathisch. Gelegentlich spricht sie den
Leser direkt an mit lustigen bis frechen Kommentaren. Sie wirkt
authentisch, auch ihre fast schon übertrieben brave Art kommt
realistisch rüber. Im Lauf der Erzählung gibt es ein paar
vorübergehende charakterliche Veränderungen, die ich
nachvollziehbar finde, zu denen ich mir aber trotzdem etwas mehr
Erklärung gewünscht hätte, vor allem da ich diese Veränderungen
als nicht konsistent empfinde.
Melissas Handlungen und Gedankengänge konnte ich bis
auf wenige Ausnahmen nachvollziehen.
Die übrigen Figuren werden ebenfalls sehr schön
dargestellt. Nicht alle sind sympathisch (und das ist gut so), haben
aber einen ausgeprägten Charakter und sind so gut unterscheidbar.
Den Schreibstil der Autorin empfand ich als sehr
anschaulich, ich konnte mir beim Lesen alles bildlich vorstellen.
Anfangs dauerte es ein wenig, bis wirklich etwas
passierte. So konnte man Melissa und ihre Freundin Nia zwar in aller
Ruhe kennenlernen, aber für meinen Geschmack war das zu langatmig.
Später verlief die Handlung ein wenig anders als ich
es erwartet hatte (nach dem Lesen musste ich auch die Darstellung auf
dem Cover nochmal neu interpretieren ;) ). Das hat mich positiv
überrascht, da Kinderbücher für mich meist recht vorhersehbar
sind. Es gab ein paar Handlungselemente, die mir nicht so gefielen,
weil ich sie schlicht eklig fand, ich glaube allerdings, dass ist
persönlichen Befindlichkeiten geschuldet.
Die Übersetzung finde ich (soweit ich das beurteilen kann ohne das Original gelesen zu haben) sehr gelungen. Viele Namen haben eine Bedeutung und die wurden dann auch ins Deutsche übersetzt, wenn es zum Besseren Verständnis notwendig war. Für ein Kinderbuch finde ich das angemessen.
Fazit:
+ außergewöhnliche Geschichte
+ Figuren toll dargestellt
+ positive Botschaft ohne „Zeigefinger“
– beginnt etwas langatmig
– Charakterentwicklung könnte besser erklärt sein
– persönliche Ekelfaktoren
Weitere Informationen:
Das Buch auf der Verlagsseite: Dragonfly